Für Frauen ab 50 ist Parodontitis besonders gefährlich

Wenn Frauen in den besten Jahren an Parodontitis erkranken, kann ihre Lebenserwartung darunter leiden. Noch stärker tritt dieser Effekt auf, wenn bereits natürliche Zähne fehlen.

Wissenschaftler der University of Buffalo haben in einer kürzlich veröffentlichten Studie einen Zusammenhang zwischen Parodontitis und Zahnverlust einer- und einem erhöhten Sterberisiko andererseits bei Frauen über 50 Jahren belegt.

Ihren Berechnungen, die auf Daten von 57.000 Patientinnen basieren, zufolge unterliegen die Parodontitis-Betroffenen dieser Altersgruppe einem 12 Prozent höheren Sterberisiko. Um 17 Prozent steigt dieses sogar, wenn die Frauen bereits natürliche Zähne verloren haben. „Unsere Ergebnisse deuten darauf hin, dass ältere Frauen aufgrund ihres parodontalen Zustandes ein höheres Sterberisiko aufweisen und von intensiveren zahnärztlichen Screening-Maßnahmen profitieren könnten“, fasst Studien-Coautor Michael J. LaMonte zusammen.

Es handelt sich keineswegs um eine Randgruppe, die hier betroffen ist. Die Zahl der Parodontitis-Erkrankten in Deutschland wird auf über elf Millionen geschätzt. Ein Zusammenhang dieser entzündlichen Zahnbett-Erkrankung mit Herz-Kreislauf-Leiden wird schon länger vermutet; Grund ist vermutlich, dass Keime über die entzündeten Stellen im Mund leichter in die Blutbahn gelangen können.

„Keine Bagatell-Erkrankung“

„Parodontitis wird oft für eine Bagatell-Erkrankung gehalten, wenn sie überhaupt als solche wahrgenommen wird“, weiß der Zahnarzt Dr. Maik Levold zu berichten, der in Berlin-Grunewald praktiziert. „Ein bisschen Zahnfleischbluten, ein paar Rötungen oder Schwellungen des Zahnfleisches stören ja nicht besonders, meinen einige Patienten. Solch eine Verharmlosung ist jedoch unangebracht, denn eine Parodontitis kann den kompletten Zahnverlust zur Folge haben – um von den möglichen Folgeschäden für den gesamten Organismus, auf die es substanzielle Hinweise gibt, erst gar nicht zu reden.“

Der erfahrene Zahnmediziner und Parodontitis-Behandler rät daher, nicht nur mit sorgfältiger heimischer Zahnpflege Vorsorge zu betreiben, sondern auch mit regelmäßigen professionellen Zahnreinigungen und Vorsorgeuntersuchungen.


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