Was Implantat-Träger über Periimplantitis wissen sollten

Implantate leisten üblicherweise über viele, viele Jahre exzellente Dienste. Wenn es schon nach kurzer Zeit zum Verlust kommt, liegt das häufig an einer entzündlichen Erkrankung namens Periimplantitis.

Von Parodontitis haben die meisten Patienten schon einmal gehört – was angesichts der Verbreitung dieser Entzündungskrankheit des Zahnhalteapparats auch nicht verwundert. Die Periimplantitis dagegen gibt es erst seit relativ kurzer Zeit, einfach weil die Implantologie noch ein relativ neues Verfahren darstellt. Wer sich ein Implantat einsetzen lässt und lange von dessen unschlagbaren Vorteilen profitieren will, sollte die „kleine Schwester der Parodontitis“ jedoch kennen. Denn in beiden Fällen schreitet die Krankheit zunächst unbemerkt immer weiter fort und richtet immer größere Schäden an. Im Falle der Perimplantitis heißt das am Ende: Implantatverlust und Knochenschwund.

„Die Entzündung befällt in der Regel zuerst die Schleimhaut über dem Implantat, in dem Fall spricht man von einer periimplantären Mukositis. Ohne Gegenmaßnahmen greifen die Bakterien dann auch auf den Knochen über, in dem das Implantat sitzt; das wird als Periimplantitis bezeichnet“, erklärt der Berlin-Grunewalder Zahnarzt und Implantologe Dr. Maik Levold. Die Erkrankung wird in vier Stadien unterteilt, je nachdem, auf wie vielen Vierteln der Implantatlänge der Knochen betroffen ist. Feststellen lässt sich das nur per Röntgendiagnose. Als Therapie muss die Infektion zunächst beseitigt und dann das Implantat dekontaminiert werden, was auch per Laserbehandlung möglich ist.

Pflege entscheidet

„Wie bei der Parodontitis spielt auch bei der Entstehung der Periimplantitis die häusliche Mundhygiene eine ausschlaggebende Rolle“, führt Implantologie-Experte Dr. Levold aus. „Implantate und deren Suprakonstruktion – also der künstliche Zahn, den sie tragen – benötigen nicht weniger Pflege als natürliche Zähne. Andernfalls können sich schädliche Beläge bilden, die schnell von Keimbefall bedroht sind. Auch eine bereits vorhandene Parodontitis kann auf das Implantatbett übergreifen.“

Die Früherkennung ist bei all diesen entzündlichen Erkrankungen ein wichtiger Faktor – eine zeitig bekämpfte Periimplantitis wird dem Implantat nicht gefährlich. Wird dagegen zu lange gewartet, bildet sich das Knochengewebe so weit zurück, dass das Implantat auf kurz oder lang nicht mehr genug Halt hat.


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