Zusatzversicherung für Implantatversorgung? Genau hinschauen!

Zahnzusatzversicherungen erfreuen sich wachsender Beliebtheit. Doch ihr Leistungsspektrum kann sich stark unterscheiden, worauf auch die Stiftung Warentest in einer aktuellen Analyse hinweist.

Der Leistungskatalog der gesetzlichen Krankenkassen birgt in puncto Zahnversorgung bekanntermaßen einige Lücken, die richtig ins Geld gehen können. Naheliegend ist es da, die Kostenrisiken mit einer privaten Zahnzusatzversicherung zu begrenzen. Das tun auch immer mehr Bundesbürger. So stieg die Zahl dieser Policen von 2016 auf 2017 erneut um rund 2 Prozent auf circa 15,7 Millionen. Zehn Jahre zuvor waren es weniger als halb so viele.

Vielen Versicherten geht es dabei in erster Linie um Zahnersatz im Allgemeinen und um Implantate im Speziellen. Dementsprechend findet sich der Begriff „Implantat“ heutzutage in fast allen Bedingungswerken. Doch bei einem Vergleich ist Vorsicht geboten, denn der Teufel liegt im Detail.

„Es kommt nicht selten vor, dass Patienten eine Implantatbehandlung im Glauben ausführen lassen, ihre Zusatzversicherung werde die Kosten übernehmen, und im Anschluss doch tief in die eigene Tasche greifen müssen – weil sich im Kleingedruckten Einschränkungen des Versicherungsschutzes finden, die den Patienten nicht aufgefallen sind“, berichtet der in Berlin-Grunewald tätige Zahnarzt und Implantologe Dr. Maik Levold.

Stiftung Warentest befindet 76 Tarife für „sehr gut“
Dieses Risiko hebt auch die Stiftung Warentest in ihrem aktuellen Zahnzusatzversicherungs-Test hervor. So begrenzen beispielsweise viele Versicherer die Zahl der Implantate, für die es pro Jahr Zuschüsse gibt. Besonders tückisch: Auch eine Verweigerung der Leistung bei Implantatbehandlungen, die einen vorherigen Knochenaufbau (Augmentation) voraussetzen, ist nicht selten zu finden. Wer auf diesen Bereich Wert legt, sollte also die betreffenden Bedingungen genau studieren, um unliebsame Überraschungen zu vermeiden.

Immerhin aber bewertet die Stiftung Warentest 76 der 234 untersuchten Zahnzusatzversicherungen mit „sehr gut“. Die Prämien der besten Versicherungen können sich deutlich unterscheiden, daher lohnt sich ein Kostenvergleich. Die „sehr guten“ Tarife beginnen bei 11 Euro monatlich, während einfache Policen auch schon für 3 Euro Monatsbeitrag zu haben sind. In der Spitze werden 66 Euro Monatsprämie verlangt. Die Summen beziehen sich jeweils auf einen 43-jährigen Modellkunden.

Wichtig: Eine Zahnzusatzversicherung sollte möglichst abgeschlossen werden, solange die Zähne noch gesund sind. Denn wenn bereits Behandlungsbedarf diagnostiziert wurde, sind die entsprechenden Maßnahmen von der Deckung ausgenommen. Oftmals gibt es auch eine mehrjährige Wartezeit, bis der volle Versicherungsschutz greift. Die Tarifuntersuchung veröffentlicht die Stiftung Warentest in der Mai-Ausgabe der Zeitschrift „Finanztest“.


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