Das Gerät, das Mundgeruch erkennt …

… könnte schon bald eine Aufgabe übernehmen, mit der man ungern Mitmenschen betraut. Wer häufig unter Mundgeruch leidet, sollte allerdings dringend einen Zahnarzt aufsuchen.

„Kannst du den Kopf bitte etwas drehen, du riechst unangenehm aus dem Mund.“ Sätze dieser Art hört man nicht mit Freuden. Dabei kann man noch froh sein, wenn die Mitmenschen vertraut und offen genug sind, auf den olfaktorischen Makel hinzuweisen. Allzu oft denken sie sich ihren Teil und bleiben auf Abstand.

Mundgeruch, medizinisch Halitosis genannt, ist jedoch nicht nur im sozialen Miteinander von Nachteil. Er kann auch ein Indiz für ernst zu nehmende Erkrankungen im Mundraum sein, insbesondere für Gingivitis, Parodontitis und Karies. Zahnstein fördert Mundgeruch ebenfalls.

„In den meisten Fällen lässt sich hartnäckiger Mundgeruch mit effektiverer Mundhygiene zurückdrängen. Er entsteht nämlich häufig durch Fäulnisbakterien auf Zunge und Zahnbelägen, die Schwefelwasserstoff in den Atem abgeben, also genau den Stoff, den unsere Nase als unangenehm empfindet“, erläutert der in Berlin-Wilmersdorf praktizierende Zahnarzt Dr. Maik Levold. „Wir Zahnärzte geben gern Tipps zur Optimierung der Mundhygiene. Außerdem kontrollieren wir natürlich, ob dem Mundgeruch eine Erkrankung der Zähne oder des Zahnhalteapparats zugrunde liegt, und führen gegebenenfalls die gebotenen Behandlungen durch.“

Gadget zur Mundgeruchs-Eigendiagnose
Wer in Bezug auf den eigenen Atem unsicher ist, muss in Zukunft voraussichtlich keine Mitmenschen mehr konsultieren: Südkoreanische Forscher haben einen Sensor ersonnen, der Schwefelwasserstoff mit hoher Zuverlässigkeit – Prototypen kommen auf 86 Prozent – erkennen kann. Verbaut in ein kleines Gerät, könnte die Neuentwicklung schon bald auf den Markt kommen und damit die Mundgeruchs-Eigendiagnose ermöglichen. Die Tüftler am Daejeon Advanced Institute of Science and Technology arbeiten derzeit weiter an der Erhöhung der Trefferquote.

Der Vollständigkeit halber sei hervorgehoben, dass die Quelle eines unangenehm riechenden Atems nicht notwendigerweise im Mundraum liegen muss: Auch Magen-Darm- oder Hals-Nasen-Ohren-Erkrankungen kommen infrage, wenn auch in weniger als einem von zehn Fällen. So oder so ist eine ärztliche Abklärung sinnvoll.


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