Auf manchen Handzahnbürsten sind die Büschel in Reih und Glied, auf anderen jeweils versetzt angeordnet. Eine neue Forschungsarbeit hat den unterschiedlichen Abriebeffekt untersucht.
Die Vielfalt im Zahnbürstenregal kann durchaus erschlagend sein. Zunächst gilt es, sich zwischen Handzahnbürste und Elektrobürste zu entscheiden. Dahin gehend haben Studien gezeigt, dass mit beiden Typen der gleiche Reinigungseffekt erzielt werden kann, wofür man mit einer Handzahnbürste allerdings etwas länger putzen muss. Hat man sich für eine solche entschieden, steht man vor der Qual der Wahl: Es gibt Nylon- und Naturborsten, gefederte und ungefederte Modelle, Korpus aus Kunststoff oder Holz, zahlreiche Griffformen und natürlich diverse Härtegrade.
Und es gibt zwei Typen von Anordnungen der Borstenbüschel: bei einem stehen diese parallel, also in Reih und Glied, beim anderen jeweils versetzt zueinander (sodass sich keine gerade Linie zwischen den Büscheln hindurchziehen lässt). Macht doch wohl keinen Unterschied, mag man auf den ersten Blick meinen. Schweizer Forscher haben nun jedoch belegt: Für den Abriebeffekt spielt es durchaus eine Rolle, welche Anordnung gewählt wird.
Rinder-Zahnschmelz als Versuchsobjekt
Wie die Wissenschaftler der Universität Zürich im Journal „Nature“ berichten, malträtierten sie 20 Rinder-Zahnschmelz-Proben mit vier Bürstenarten. Diese unterschieden sich zum einen in der Büschel-Anordnung (versetzt oder in Reih und Glied) und zum anderen in der Härte (weich und mittelsteif). Anschließend untersuchten die Forscher unter anderem mithilfe eines Profilometers, welchen Zahnschmelz-Abrieb die Bürsten jeweils erzeugt hatten.
Das Ergebnis lautet: Parallel stehende Büschel erzeugen einen stärkeren Abrieb als versetzt stehende. Und unter diesen sind wiederum erstaunlicherweise die mittelsteifen schonender für den Zahnschmelz als die weichen. Wer Wert auf eine geringe Zahnschmelz-Schädigung legt, sollte also zu einer Bürste mit versetzt stehenden, mittelsteifen Borstenbüscheln greifen.
Dem kann allerdings die Anforderung entgegenstehen, empfindliches Zahnfleisch zu schonen, die für weiche Borsten spricht. Zudem wäre es für eine abschließende Beurteilung hilfreich zu wissen, ob sich die Büschel-Anordnung auch auf den Reinigungseffekt auswirkt. Zumindest bis auch diese Forschungslücke geschlossen wird, bleibt der Handzahnbürstenkauf weiterhin eine Herausforderung.