Wie viel Zahn-Lebenszeit bringt eine Wurzelkanalbehandlung?

Ziel einer Wurzelkanalbehandlung ist neben dem Entzündungsstopp der Erhalt des betroffenen Zahns. Eine US-Studie legt nun offen, wie gut das gelingt.

In aller Regel sind es Kariesbakterien, die sich einen Weg ins Innere eines Zahns bis zu den Wurzelkanälen bahnen und so für akuten Behandlungsbedarf sorgen – schon wegen der meist beträchtlichen Schmerzen. In manchen Fällen kann auch eine unfallbedingte Fraktur dafür verantwortlich sein, dass es zu einer Entzündung in der Zahnpulpa (Zahninneres) kommt. Wird diese nicht behandelt, droht ihre weitere Ausbreitung im Kiefer und schließlich, mit lebensbedrohlichen Folgen, auch darüber hinaus.

„Selbst wenn keine Schmerzen aufträten, müsste eine Entzündung in der Pulpa dringend behandelt werden, schon zum allgemeinen Gesundheitsschutz. Doch auch der Erhalt des betroffenen Zahns steht bei einer Wurzelkanalbehandlung immer im Vordergrund“, erklärt der in Berlin-Wilmersdorf praktizierende Zahnarzt Dr. Maik Levold.

Doch wie gut gelingt dies eigentlich? Forscher des im US-Bundesstaat Indiana residierenden Regenstrief Institute und der Indiana University School of Dentistry sind dieser Frage kürzlich systematisch nachgegangen. Die Grundlage bildeten Daten zu über 46.000 Menschen, die mit einer Wurzelkanalbehandlung versorgt und im National Dental Practice-Based Research Network erfasst worden waren.

Mehr als elf Jahre Überlebensdauer
Wie die Wissenschaftler im „Journal of Dental Research“ berichten, differiert die Überlebenszeit eines Zahns nach einer Wurzelkanalbehandlung in Abhängigkeit von diversen Faktoren. Zu diesen zählen etwa der jeweilige Versicherungsstatus und die Nachsorge. Wesentlichen Einfluss hat aber auch die Art der Versorgung:

  • Werden Zähne nach einer Wurzelkanalbehandlung nicht versorgt, beträgt ihre Überlebenszeit im Median rund sechseinhalb Jahre.
  • Erhalten die Zähne nach einer Wurzelkanalbehandlung eine Füllung oder eine Krone, steigt die Median-Überlebensdauer auf elf Jahre.
  • Bei der Versorgung mit Füllung und Krone beträgt die zusätzliche Zahn-Lebenszeit circa 20 Jahre.

Agglomeriert ergibt das im Median über alle Versorgungsarten hinweg eine Überlebensdauer von gut elf Jahren für wurzelkanalbehandelte Zähne. „Die Ergebnisse dieser Studie geben einen tieferen Einblick in die Langlebigkeit zahnärztlicher Eingriffe, da sie reale Daten zu einem breiteren Spektrum von Patienten liefern“, hebt Erstautor Thankam Thyvalikakat die Relevanz der Ergebnisse hervor.


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