Wurzelkanalbehandlungen sind auch nicht mehr, was sie mal waren

Lange Zeit galten Wurzelkanalbehandlungen als eine der schmerzhaftesten Erfahrungen, die man in Arztpraxen machen kann. Eine Umfrage belegt nun: Heutzutage muss sich niemand mehr davor fürchten.

Es gibt zahnmedizinische Innovationen, die für Furore sorgen, so wie in den letzten 20 bis 30 Jahren die Implantologie. Und es gibt jene kontinuierlichen Fortschritte, die weitgehend unter dem Radar der Öffentlichkeit stattfinden – aber deshalb in der Summe nicht weniger beeindruckend und segensreich sein müssen.

Zur letzteren Kategorie gehört die stetige Optimierung der Wurzelkanalbehandlung, im Volksmund als „Wurzelbehandlung“ bekannt und schlecht beleumundet. In früheren Jahrzehnten mag der negative Ruf dieser Behandlung gerechtfertigt gewesen sein, da die zahnmedizinischen Mittel und Verfahren noch „gröber“ waren als heute. Mittlerweile jedoch ist die Zahnwurzelbehandlung zu einem ganz normalen Eingriff geworden, der keine nennenswerten Strapazen für die Patienten mit sich bringt.

„Die moderne Zahnmedizin kennt wesentlich präzisere Instrumente und Prozesse als die des 20. Jahrhunderts. Hinzu kommt eine stetig weiterentwickelte Anästhesie, die für effektive, punktgenaue Betäubung sorgt. Im Ergebnis muss dadurch auch eine Wurzelkanalbehandlung keinen Patienten mehr schrecken“, resümiert der in Berlin-Grunewald praktizierende Zahnarzt Dr. Maik Levold.

Wie jede andere Behandlung auch

Forscher der australischen University of Adelaide haben 1.100 Patienten, die eine Wurzelkanalbehandlung erhalten hatten, zu ihren Eindrücken befragt. Das Ergebnis ist eindeutig: Im Durchschnitt war die Behandlung für die Befragten nicht mit mehr Ungemach verbunden als quasi jeder andere zahnärztliche Eingriff auch. Und nicht nur das: Seit der zwei Jahre zurückliegenden Wurzelkanalbehandlung erfreuen sich die Patienten nach eigenen Angaben einer höheren Lebensqualität. Gute Nachrichten also für jene Patienten, denen ein solcher Eingriff bevorsteht.

Jede Wurzelkanalbehandlung beginnt mit einer lokalen Betäubung. Sobald diese wirkt, wird der befallene Zahn geöffnet und dann das entzündete Zahnmark entfernt. Die Wurzelkanäle werden gründlich von verbleibenden Keimen befreit und gespült. Im nächsten Schritt wird eine thermoplastische Füllung eingebracht, meist aus Guttapercha, einem kautschukähnlichen Material. Zum Abschluss wird auch der Zahn mit einer Füllung oder einer Krone rekonstruiert.


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